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Schulentwicklungsplan Landkreis Germersheim: Kreistag beschließt Fortschreibung schon 2023 – Schülerströme beobachten und steuern
10.12.2020 - Schon in drei Jahren soll der aktuelle Schulentwicklungsplan für den Landkreis Germersheim fortgeschrieben werden, damit die Entwicklungen mit nicht zu großem zeitlichen Abstand betrachtet und bewertet werden können. Das hat der Kreistag in seiner Sitzung am 7. Dezember beschlossen. „Damit wir für unsere Kindern und Jugendlichen ein ausgewogenes Schulangebot mit allen Bildungsgängen und Abschlüssen – möglichst wohnortnah - erhalten und bei Bedarf auch weiterentwickeln können, ist es sinnvoll, schon 2023 den Schulentwicklungsplan fortzuschreiben, um gegebenenfalls reagieren zu können“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel in der Kreistagssitzung.
„In den letzten Jahren konnten wir die Schullandschaft im Landkreis Germersheim zu einem vielfältigen Schulstandort weiterentwickeln. Allein Anzahl der Schulen mit Abiturmöglichkeit haben wir von zwei auf sechs erhöht, dazu kommt das Wirtschaftsgymnasium an der BBS“, führte Landrat Dr. Fritz Brechtel in das Thema Schulentwicklung ein und ergänzt: „Wir haben eine vielfältige Schullandschaft, unserer Schülerinnen und Schüler können wohnortnah ihre Abschlüsse absolvieren. Qualitativ und quantitativ sind die Bildungsmöglichkeiten im Landkreis Germersheim hervorragend. Es gilt nun, diese zu erhalten und weiterzuentwickeln.“Vorgestellt wurde der aktuelle Stand von Dr. Anja Reinermann-Matatko vom Büro für demografische Analysen und Schulentwicklungsplanung in Bonn/Trier, das mit der Fortschreibung beauftragt ist. Für die Realschulen Plus stellt Reinermann-Matatko fest, dass sie „klein, aber stabil sind, weshalb keine Schließungen bzw. keine Zusammenlegungen für die kommenden Jahre in Angriff zu nehmen sind.“ Sie empfiehlt, zu beobachten, wie sich das Haltung der Eltern bei der Schulwahl in den nächsten Jahren entwickelt. Um eine Überlastung der insgesamt häufiger gewählten kooperativen Realschulen Plus (RS+) in Kandel und Germersheim zu vermeiden, benötige es eine Steuerung hin zur integrativen Realschule Plus. Ein Mittel dorthin könnten intensivere Beratungsgespräche in den Grundschulen und eine deutlichere Profilierung der integrativen RS+ in Bellheim, Lingenfeld und Germersheim sein. Bei den Integrierten Gesamtschulen (IGS) zeigen sich sehr deutliche Unterschiede. Ob es in späteren Jahren zu einem Platz-Mehrbedarf im Bereich IGS kommt, ist nach Ausführungen des Fachbüros erst nach Fortschreibung der Daten in einigen Jahren zu ermitteln. Bei den Gymnasien in Germersheim und Wörth zeigt sich prognostisch ein Überhang. Dies und die Tatsache, dass laut Schulentwicklungsplan perspektivisch bis zu drei Züge mit der Option „bis zum Abitur“ fehlen, müssen ebenfalls ins Augenmerk des Schulträgers rücken. „Zu berücksichtigen ist dabei auch das Wirtschaftsgymnasium an unserer Berufsbildenden Schule, das ebenfalls eine interessante Option für viele Schülerinnen und Schüler ist“, ergänzt der für Schulen Erste Kreisbeigeordnete, Christoph Buttweiler.