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Das ÖPNV-Konzept der Stadt Germersheim
07.06.2022 - Das aktuelle ÖPNV-Konzept für die Stadt Germersheim wurde von der Kreisverwaltung in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung Germersheim und den zwei Verkehrsunternehmen Hetzler&Pfadt und Queichtal Nahverkehrsgesellschaft entwickelt. Der Ansatz war, die vorhandenen ÖPNV-Gegebenheiten, die Stadtentwicklung, die Unterrichtszeiten der Schulen sowie Universitäten, die Betriebszeiten der Gewerbetreibenden und die Öffnungszeiten der Geschäfte und Behörden zu berücksichtigen. „Im Mittelpunkt unserer Überlegungen stehen die Einwohner und Einwohnerinnen in Stadt und Landkreis, denen wir einen optimierten und attraktiven ÖPNV in allen Stadtgebieten anbieten wollen“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel.
Die Stadt Germersheim wird im Osten von der Bahn bedient. Wir haben die Bahnhaltepunkte „Bahnhof“, „Germersheim Mitte/Rhein“, „Germersheim Süd“ und „Sondernheim“. Künftig werden die südwestlichen Wohngebiete von Germersheim auch noch von einer guten Busanbindung der Linie 550 ausgehend von „Bellheim, Bahnhof“ profitieren.
Der Bahnhof Germersheim ist heute in Nord-Südrichtung in der Regel ein Umsteigebahnhof. Ab Dezember 2023 wird sich dies zumindest einmal stündlich ändern: Zwischen den ICE-Knoten Mannheim-Hbf und Karlsruhe-Hbf werden umsteigefreie Verbindungen durch die Einführung der Rhein-Neckar-S-Bahnlinie S3 geschaffen. Ebenfalls umsteigefrei werden die S-Bahnen S33/S4 aus Bruchsal nach Ludwigshafen und die Regionalexpressbahnen RE4 (Süwex-Bahnen) von Karlsruhe via Graben-Neudorf und Germersheim nach Mainz/Frankfurt und zurück verkehren. Nach wie vor wird der Umstieg von der Stadtbahnlinie S51 von Söllingen über Mühlburger-Tor in Karlsruhe auf die S4 in Germersheim Bahnhof stattfinden.
Aus Bruchsal kommt die Rhein-Neckar-S-Bahn S33 und bedient den Haltepunkt „Germersheim Mitte/Rhein am Gleis 3“.
Dank der Unterstützung des Zweckverbandes Schienen-Personen-Nahverkehr-Süd (ZSPNV-Süd) werden zum 13. Juni fünf der acht S-Bahnen am innerstädtischen Haltepunkt „Mitte“ stoppen, die heute schon zwischen Karlsruhe-Hbf via Wörth nach Ludwigshafen-Hbf und zurück umsteigefrei verkehren. „Leider sind die Bahnsteige am Gleis 1 und 2 für S-Bahn-Doppeltraktionen, also zwei gekoppelte S-Bahnen, zu kurz, sodass nicht alle Bahnen anhalten können. Wir werden mit ZSPNV und DB nach Lösungen suchen, damit auch die anderen bestehenden S-Bahnen ab Ende des Jahres in Germersheim Mitte halten“, berichtet Landrat Brechtel.
In „Germersheim, Süd“ wird weiterhin stündlich die Stadtbahn S51 und in den Hauptverkehrszeiten S52-Verstärkerfahrten verkehren.
Der Haltepunkt „Sondernheim“ wird weiterhin von alle Bahnen bedient.
Die Regio-Buslinie 550 (Landau-Bellheim-Germersheim und zurück) wird von ZSPNV-Süd zum Sommerfahrplanwechsel am 12. Juni stark aufgewertet. Diese Linie durchkreuzt die Stadt von der B9-Ausfahrt „Germersheim-Süd“ über die neuen Bushaltestellen „Germersheim West“ und teilweise „Posthius-Straße“ zur Stadthalle und dann über Stadthalle, Paradeplatz zum Bahnhof. „Es gelingt uns damit die südwestlich gelegenen Stadtgebiete zusätzlich an den Bahnhof in Bellheim anzubinden“, führt der Kreischef aus.
Die Buslinie 590 (Landau – Lustadt – Lingenfeld – Germersheim) soll ab Dezember diesen Jahres gute Umsteigemöglichkeiten auf die Bahn und auf die Buslinie 550 am Bahnhof Germersheim erhalten. Dazu laufen aktuell Abstimmungsgespräche. Durch die geplante frühere Ankunftszeit könnte der Bus über das Krankenhaus und den Römerweg zur Stadthalle fahren. Letztendlich umfährt diese Buslinie den Innenstadtkern von Germersheim und kehrt zurück zum Bahnhof Germersheim (Ringbuslinie).
Die Linie 599 wird weiterhin von Schwegenheim via Lingenfeld die Stadt Germersheim mit Ergänzungsfahrten insbesondere auch im Schülerverkehr erreichen. Das Pendant vom Süden her ist die Linie 595 (Rheinzabern-Leimersheim-Hördt-Sondernheim-Germersheim).
„Besonders interessant ist folgende Neuerung ab dem 13. Juni“, so Landrat Brechtel, „Unter der Busliniennummer 595 führen wir in Germersheim einen Stadtroutenverkehr am Morgen ein.“ Zunächst verkehren drei Fahrten vom Bahnhof (ab 8:53, 9:53 und 10:53 Uhr) über Krankenhaus, Römerweg, Posthius-Straße und Maiblumenstraße nach Sondernheim und zurück. In Sondernheim können Fahrgäste der Stadtbahn S51 aus Karlsruhe/Wörth in Richtung Südpfalz-Kaserne gebracht werden. Wenn die Rhein-Neckar-S-Bahn S3 zukünftig am Morgen verkehrt, sorgt die Stadtroute in Sondernheim für kurze Umstiege nach Karlsruhe Hbf.
Bei Rückkehr zum Bahnhof Germersheim besteht um 8:38 Uhr und 10:38 Uhr die Möglichkeit auf den Regionalexpress RE4 nach Mainz/Frankfurt umzusteigen. Weiter geht es in eine Einkaufsschleife u.a. mit den Haltestellen „Münchner- und Mainzer Straße“ ins Gewerbebiet-Nord. Am Abend und in der Nacht verkehren auf der Stadtroutenlinie zwei weitere Fahrten.
Das ÖPNV-Angebot zum Einkaufen im Germersheimer Gewerbegebiet soll nicht nur auf den Vormittag begrenzt bleiben. Damit die Busse nicht mehr leer zur Insel Grün fahren, werden weitere Personenfahrten vom Bahnhof zur Haltestelle „Mainzer Straße“ (und zurück) angeboten. Die bestehenden „Daimler-Fahrten“ halten morgens, mittags, nachmittags und in der Nacht an den neu eingerichteten Haltestellen im Gewerbegebiet Nord. „Wir haben an vielen Stellen `geschraubt´, um das ÖPNV-Angebot zu erhöhen. Nun muss es noch genutzt werden. Um es kennenzulernen, bietet sich für Interessierte beispielsweise das 9-Euro-Ticket an“, wirbt Landrat Dr. Fritz Brechtel.