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Schwimminitiative des Landkreises Germersheim – Einmalig in RLP
Landrat: Schwimmen können heißt Leben retten – Schwimmkoordinatoren der DLRG unterstützen Schulen, Eltern und Gemeinden
„Unser Ziel muss sein, dass unsere Kinder möglichst alle schwimmen lernen können. Deshalb initiiert der Landkreis Germersheim ein landesweit einmaliges Projekt und setzt sogenannte Schwimmkoordinatoren ein, die gezielt insbesondere das Thema Schwimmunterricht an Schulen unterstützen und die Voraussetzungen, schwimmen zu lernen, verbessern“, berichtet Landrat Dr. Fritz Brechtel. Die Schwimminitiative wird vom Kreistag mit einem Beschluss vom Dezember 2021 unterstützt.
Bereits im Jahr 2020 initiierte Landrat Brechtel die Schwimmstudie des Instituts für Sportwissenschaften der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau. Untersuchte wurde die Schwimmfähigkeit von Kindern im Grundschulalter im Landkreis Germersheim. „Leider hat sich gezeigt, dass das schulische Ziel, Kindern im Grundschulalter Schwimmen beizubringen, deutlich verfehlt wird. Dabei zählt Schwimmen zu den grundlegenden u.U. lebensrettenden Fähigkeiten“, so der Kreischef.
Landrat Brechtel weiß um die Schwierigkeiten u.a. der Schulen, Schwimmunterricht anzubieten. Deshalb sollen sie durch eine Kooperation zwischen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG Rheinland-Pfalz e.V. und dem Landkreis Germersheim gezielte Unterstützung dabei erhalten. Jetzt unterzeichneten Landrat Brechtel und der Präsident des DLRG-Landesverbandes, Andreas Back, den zunächst auf zwei Jahre angelegten Kooperationsvertrag „zur Förderung der Schwimmkompetenz im Landkreis Germersheim durch Einsatz eines Schwimmkoordinators“. „Die DLRG bringt die notwendige Fachkenntnis mit, um als Vermittler und Koordinator die Schwimmkompetenz unserer Kinder zu erhöhen“, sagte Brechtel. „Schwimmen zu können ist eine lebensrettende Fähigkeit.
Als DLRG ist es uns eine Herzensangelegenheit, dass möglichst alle Kinder, diese Kompetenz lernen können. Viel zu oft haben wir schon schwierige, lebensbedrohliche und leider auch tödlich endende Einsätze in Gewässern erlebt. Spätestens nach einem solchen Erlebnis muss jedem klar sein, wie wichtig die Fähigkeit `Schwimmen´ ist“, betonte DLRG-Präsident Back.
Die DLRG beschäftigt im Auftrag des Landkreises jetzt mindestens einen Schwimmkoordinator. Diese 50-Prozent-Stelle wird vom Kreis finanziert. Insgesamt wendet der Landkreis 25.000 Euro jährlich für Personal und sonstige Kosten auf. Zwei Schwimmkoordinatoren teilen sich die Stelle:
Hans-Jürgen Peter ist Mitglied in der DLRG-Ortsgruppe Wörth. Viele Jahre ist er dort als Leiter der Ausbildung tätig gewesen, ist Inhaber des Lehrscheins und der Lizenz für das Kleinkinderschwimmen.
Carmen Back-Betzwieser ist Mitglied in der DLRG-Ortsgruppe Wörth und in der Ortsgruppe Neustadt/W. Sie hat ebenfalls den Lehrschein und die Lizenz für das Kleinkinderschwimmen inne. Back-Betzwieser ist Realschullehrerin und kennt somit den Schulbetrieb von innen.
Peter und Back-Betzwieser wenden sich direkt an die Schulen und unterstützen bei der Organisation von Schwimmunterricht, stehen aber auch den Eltern als Ansprechpartner zur Verfügung und sorgen für eine gute Vernetzung aller beteiligten Stellen.
„Obwohl Schwimmunterricht fester Bestandteil des vom Land vorgegebenen Sportunterrichts ist, dürfen wir als Schulträger Schwimmbäder nicht wie Sporthallen bereitstellen bzw. mitfinanzieren“, erläuterte der Erste Kreisbeigeordnete und Kinder- und Jugenddezernent, Christoph Buttweiler: „Das Land hat uns klar verdeutlicht, dass Bau und Sanierung von Freizeitschwimmbädern nicht die Aufgabe des Landkreises, sondern der Gemeinden ist. Damit wir als Landkreis dennoch das Thema Schwimmfähigkeit unter den gegeben Rahmenbedingungen unterstützen können, haben wir eine entsprechende Richtlinie erarbeitet. Jetzt sind wir in der aktiven Umsetzung angekommen und bauen auf ein konstruktives Miteinander. Das ist eine wichtiger Schritt für unsere Kinder.“
Der Landkreis Germersheim ist ein badegewässerreicher Landkreis. Landrat Dr. Fritz Brechtel appelliert daher ganz besonders an alle, ob Sportlehrer, Schwimmbadbetreiber, Vereine oder Eltern: „Bitte helfen Sie mit, dass möglichst alle Kinder schwimmen lernen können. Schwimmen können heißt Leben retten!“