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Weltfrauentag 2022
10.02.2022 - Ein Gespräch mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Germersheim, Lisa-Marie Trog über Klischees, Rollenbilder, Karrierefrauen und Aufgabenverteilung
Ist der Weltfrauentag ein wichtiger Tag?
Ja! Er ist wichtig, damit wir alle und jedes Jahr wieder fragen: Was wurde erreicht und was muss sich noch ändern, damit wir in einer gleichberechtigten Welt leben können? Der Weltfrauentag hält uns einen Spiegel vor.
Gleichstellung im Jahr 2022: Immer noch ein Spagat zwischen Welten?
Von einer Kultur der Gleichstellung sind wir weit entfernt. Beispiel Beruf: Theoretisch stehen Frauen alle Wege offen. Praktisch übernehmen Frauen immer noch überwiegend die Betreuung von Kindern oder Angehörigen, weshalb sie sich nicht ihrer Karriere widmen wie dies die Männer tun. Sicherlich gehen auch Frauen zielgerichtet ihren Weg im Berufsleben, doch zu welchem Preis? Männer wollen und können sich genauso um die Fürsorgearbeit kümmern und fordern dies auch immer mehr ein. Hier braucht es die passenden Rahmenbedingungen, angefangen bei der Elternzeit. Die zwei Monate Elternzeit werden oft für einen Urlaub mit der Familie genutzt, was wenig mit Gleichberechtigung zu tun hat. Verantwortung übernehmen und sich um die Fürsorgearbeit kümmern, kann in zwei Monaten kaum gelingen.
Liegt es immer noch an verkrusteten Rollenbildern?
Verinnerlichte Rollenbilder hindern Frauen noch viel zu oft dran, ihren „Wunschweg“ zu gehen. Um diese Rollenbilder aufzubrechen, müssen wir auch mehr über Männlichkeit sprechen. Das gelingt im Kleinen vielfach schon gut. Schwieriger ist es, wenn dahinter eine ganze Industrie steht: rosa oder hellblau? Feuerwehrmann oder Prinzessin? In den meisten Klamottenläden finden wir Kinderabteilungen, die durch Farben getrennt sind, Rosa und Hellblau. Früh übt sich und früh werden diese Stereotype verinnerlicht.
Aber es gibt sie doch, die Working-Moms und Powerfrauen….
In den Begriffen schwingt Bewunderung mit, dabei spiegeln sie ein zentrales Problem wieder: Die Doppelbelastung von Frauen. Neben der Fürsorgearbeit wird noch der Beruf gestemmt. Einen Spagat, unter dem fast alle Frauen leiden und nicht das Maß aller Dinge sein darf. Immer wieder höre ich, wie sich Alleinerziehende oder auch Mütter und Väter damit brüsten, auch mit Kindern noch den Beruf ordentlich zu schaffen. Es wirkt manchmal wie ein Machtkampf. „Trotz der zwei Kinder geht sie oder er Vollzeit arbeiten.“ „XY Kollegin hat ja nur ein Kind, die braucht sich ja nicht zu beschweren im Vergleich.“ Entscheidungen und Lebensentwürfe werden andauernd kritisiert und bewertet. Vor allem aber stellt sich die Frage, warum es dann nicht auch Working-Dads oder Powermänner gibt oder warum nicht danach gefragt wird, warum Männer eine Familie gründen möchten, wenn sie doch „nur“ Karriere machen wollen.
Was ist Ihr vielleicht wichtigster Ratschlag an Frauen?
Handelt überlegt und seid Euch der Konsequenzen bewusst. Das A und O ist, auf eigenen Beinen stehen zu können und nicht von einer Partnerschaft abhängig zu sein. Das heißt, Netzwerke aufbauen, ein eigenes Konto anlegen, sich über die eigenen Finanzen bewusst zu sein und sozialversicherungspflichtig Geld verdienen. Das hört sich vielleicht auf den ersten Blick banal an, aber es sind Dinge, im Alltag oftmals beiseitegeschoben werden. Dabei können diese Dinge im entsprechenden Moment entscheidend sein.
Und Ihr Ratschlag an junge Frauen und Männern in einer Partnerschaft?
Sprecht offen über Aufgabenverteilungen, verteilt sie fair. Das gilt immer, ob mit oder ohne Kind. Es hilft, alle anfallenden Aufgaben und die damit verbundene Zeit zu notieren, um ein Bewusstsein für die Arbeit des jeweils anderen zu bekommen. Das hört sich im ersten Augenblick komisch an, aber wenn man es einmal gemacht hat, lebt es sich oftmals leichter zusammen und kräftezehrende Diskussionen entfallen.