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Freie Fahrt um Bellheim herum
12.04.2023 - Mehr Lebensqualität im Innerort - Umgehung und Anbindung an die B 9 freigegeben – Landrat Brechtel und Staatssekretär Becht einig: Nächster Schritte muss Umgehung für Ottersheim und Knittelheim sein
„Zu einem Mobilitätskonzept der Zukunft gehört neben einem guten Bahn- und Busverkehr auch ein funktionsfähiges Straßennetz, denn die Mehrzahl aller Verkehre wird über Straßen abgewickelt werden, vor allem im ländlichen Raum. Deshalb gratuliere ich allen Bellheimerinnen und Bellheimer. Sie werden die bessere Lebensqualität im Innerort merken: weniger Verkehr, weniger Erschütterungen, mehr Ruhe und damit ein deutlich entspannteres Wohnen und Leben im Dorf“, sagte Landrat Dr. Fritz Brechtel bei der Einweihung des neuen Kreisverkehrs an der B9-Auffahrt „Bellheim Süd“ und der daran angebundenen neuen Ortsumgehen Landesstraße L 509 von Knittelsheim bis zur Bundesstraße. Rund 8.000 Fahrzeuge wurden zuletzt täglich gezählt, die durch Bellheim rollten.
Der Kreischef zeigte sich erleichtert, dass diese Anbindung und Umgehung schlussendlich realisiert wurde. „Das Thema `Umgehung für Bellheim, Knittelsheim, Ottersheim´ ist schon 30 Jahre alt. 2005 besuchte ich als Landrat gemeinsam mit dem Bürgermeister Dieter Adam und dem damaligen Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat Andy Becht das Wirtschaftsministerium. Wir erhielten vom Staatssekretär Eymael eine Zusage. Der erste Teil der Südumgehung ist nun endlich Wirklichkeit geworden, doch an der Entlastung für die beiden anderen Dörfer müssen wir dranbleiben und gute Lösungen für alle Beteiligten und Belange finden“, machte Brechtel mit zuversichtlichem Wink in Richtung Land deutlich. Die Fortsetzung der Ortsumgehung ist seitens des Landes bereits als vordringliche Maßnahme eingestuft. Mit der Detailplanung wurde begonnen. „Als Landkreis wünschen wir uns nun, dass möglichst schnell das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden kann“, erklärte Brechtel, „denn wir alle profitieren von der Mobilität der Zukunft. Dazu gehören auch Straßen, über die beispielsweise Busse mit einem gut ausgebauten Busnetz fahren.“
Die jetzt fertiggestellte Südumgehung wird eine leistungsfähige Verkehrsader für den regionalen und überregionalen Verkehr sein. Darauf verwies der rheinland-pfälzische Verkehrsstaatssekretär und Bellheimer Andy Becht. Insbesondere auch den Pendlern, die regelmäßig auf dieser Strecke unterwegs sind, werde das eine tägliche Zeitersparnis bringen. „16, Mio. Euro hat die gesamte Strecke vom Kreisel östlich von Bellheim bis zur Anbindung an die B 9 gekostet. „Gut investiertes Geld für eine deutlich bessere Lebensqualität der Menschen in Bellheim und für die Unternehmen, die auch aus Richtung Offenbach und Rülzheim auf die B 9 auffahren, eine verkehrliche Erleichterung“, meinte Becht. Auch sieht Becht die grundsätzliche Notwendigkeit, ländliche Räume gut zu erschließen: „Wenn wir die Wende schaffen, uns mit klimaneutral angetriebenen Fahrzeugen zu bewegen, kann eine Straße vielleicht noch nachhaltiger sein als das, was wir uns im Moment so vorstellen.“
Begonnen wurde mit den Bauarbeiten im August 2018. Nach etwa fünf Jahren wurde jetzt, am 11. April 2023, die Verkehrsfreigabe der rund 4,2 Kilometer langen Strecke gefeiert. Sie beginnt östlich von Bellheim am neuen Kreisel B 9/L 509, verläuft dann südlich von Bellheim über die Bahnstrecke Schifferstadt-Wörth und schließt im Bereich zwischen Bellheim und Knittelsheim an die bestehende L 509 an. Auch dort ist ein neuer Kreisel entstanden. Neben drei Kreiseln wurden drei Brücken errichtet: ein Bauwerk zur höhenfreien Querung der Bahnstrecke und zwei Wirtschaftswegebrücken für den landwirtschaftlichen Verkehr, aber auch für Radfahrer als sichere Querung der L 509. „Betroffen war von den verkehrlichen Veränderungen auch unsere beliebte Tabaktour-Radroute. Sie führt zwischen Bellheim und Rülzheim neuerdings mit der bekannten weiß-grünen Radwegebeschilderung über eine der neuen Wirtschaftswegebrücken“, so Landrat Brechtel. Für Bellheim, ergänzt Brechtel, ergäben sich durch die spürbare Entlastung künftig sicherlich auch städtebaulich ganz neue Möglichkeiten.