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Hochwasserlage Altstadt Wörth noch immer prekär
Katastrophenschutz des Landkreises unterstützt bei Hochwasserlage in Wörth
Die Hochwasserlage im Bereich der Altstadt Wörth ist aufgrund der möglichen Überschwemmung des Heilbachs noch immer prekär. Inzwischen unterstützt auch der Katastrophenschutz des Landkreises Germersheim die Stadt Wörth am Rhein und deren Feuerwehr mit der „Schnelleinsatzgruppe Versorgung“. Die verpflegt die derzeit bis zu 300 aktiven, ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die sich größtenteils aus Personen der Blaulichtfamilie zusammensetzen, mit Essen und Trinken. Die Schnelleinsatzgruppe Versorgung (SEG-V) wird von den Maltesern Hatzenbühl und dem DLRG Wörth betrieben.
Zu Beginn der Regenfälle plante die Einsatzleitung der Stadt Wörth gemeinsam mit der Zugführung der Schnelleinsatzgruppe des DRK Kreisverbandes und einem Organisatorischen Leiter des Landkreises Germersheim, die Evakuierung von rund 1.500 Bewohnern entlang des Heilbaches. Aufgrund der Lage seit Anbeginn der Regenfälle war es nicht unwahrscheinlich, dass die Anwohner des Heilbaches ihre Häuser hätten verlassen müssen. Doch dank des Einsatzes und des großen Engagements zahlreicher Helferinnen und Helfer konnte verhindert werden, dass der Heilbach im Bereich Alt-Wörth tatsächlich zu einer derart großen Gefahr werden konnte.
Die Erfahrung der letzten Jahre wurde bei den Katastrophenschutzbeauftragten der DLRG und des DRK mit an den Tisch gebracht: Heiner Butz (DRK) und Andreas Back (DLRG) begleiteten alle Prozesse der Entscheidungsfindungen, beratend tätig war zudem Mike Schönlaub, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Landkreises Germersheim. Ebenso eingebunden in die Entscheidungsprozesse war stets auch der Erste Kreisbeigeordnete Christoph Buttweiler in Vertretung für Landrat Dr. Fritz Brechtel.
Buttweiler wörtlich: „Es handelt sich hier um eine große solidarische Hilfsaktion, die nicht nur die Kräfte der Blaulichtfamilie umfasst, sondern zudem die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Wörth, die mit großem Engagement unterstützen und die Maßnahmen mittragen. Das zeugt von einer beeindruckenden Stadtgemeinschaft.“
Zum Einsatzgeschehen in Wörth:
Das im Bienwald gelegene Rückhaltebecken des Heilbaches wird aus Oberflächenwasser des Bienwaldes natürlich gefüllt. Die Wassermengen kann der Heilbach nicht aufnehmen, daher wird die Durchflussmenge am Ausfluss des Rückhaltebeckens verlangsamt. Zusätzlich werden vor Wörth rund 50.000 Liter pro Minute aus dem Heilbach über einen Baggersee in den Altrhein gepumpt. Diese Maßnahmen verhindern einen zu hohen Pegel des Heilbaches und halten das enorm viele Wasser vor der Stadt Wörth zurück.
Im Laufe des Nachmittags haben Einheiten des Katastrophenschutzzuges der Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße sowie der Stadt Speyer Sandsäcke für den Stadtbereich Wörth befüllt und diese nach Wörth verbracht. Ab dem Abend werden weitere Einheiten des nördlichen Landkreises den Grundschutz bis Stufe 3 der Stadt Wörth unterstützen und die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Wörth ablösen.
Die Pumparbeiten werden von Gruppen des Technischen Hilfswerkes aus dem Bundesgebiet betrieben. Hier sind bis in die Abendstunden drei THW Einheiten mit großen Pumpen und etwa 250 Helferinnen und Helfern, die vom THW Landau geführt und vom THW Germersheim beraten werden, tätig. Aber auch die rheinübergreifende Hilfe funktioniert reibungslos: die Berufsfeuerwehr Karlsruhe und die Freiwillige Feuerwehr Neureut haben ihre größten Pumpen über den Rhein gebracht und unterstützen tatkräftig.
Mike Schönlaub ist mit den Wehrleitern der Kommunen im Landkreis bereits seit Freitag beratend in Wörth tätig und unterstützt die Einsatzleitung der Stadt Wörth. Wenn sich die Lage nicht verändert, könnten die Maßnahmen durchaus bis Ende der Woche andauern, so die Einschätzung des BKI. Gemeinsam mit Christoph Buttweiler zeigen sich die Verantwortlichen des Germersheimer Katastrophenschutzes von der Zusammenarbeit vor Ort beeindruckt: „Das ist eine Riesenleistung für die Menschen hier vor Ort! Nur durch das Zusammenziehen verschiedener Kräfte aus dem ganzen Kreis, also von Feuerwehr, Malteser, DRK, DLRG und vom THW aus ganz Deutschland, kann diese gefährliche Lage entschärft werden.“
Ein großes Dankeschön richteten die beiden Katastrophenschützer auch an die Pfadt GmbH in Leimersheim, die während der Pfingstfeiertage für das Befüllen von Sandsäcken ihre Tore zum firmeneigenen Kieswerk geöffnet ließ. Gegen Abend wird auch THW Präsidentin Sabine Lackner am Einsatzort erwartet, die sich persönlich ein Bild von der Lage in Wörth verschaffen möchte.