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Für den Katastrophenfall
Landrat besichtigt Führungs- und Lagezentrum
Der Kreistag des Landkreises Germersheim hatte beschlossen, in dem kreiseigenen Gebäude der Realschule Plus in Bellheim leerstehende Räume als Führungs- und Lagezentrum für den Katastrophenfall zu nutzen. Nachdem die hierfür nötigen Aus- und Umbauten abgeschlossen und die technischen Voraussetzungen für den Einsatz geschaffen wurden, konnten Landrat Dr. Fritz Brechtel sowie die zuständigen Dezernats- und Fachbereichsleitungen in diesen Tagen die Einrichtung besichtigen.
„Der Standort in Bellheim bietet zahlreiche Vorteile“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel. „Die Schule ist verkehrstechnisch gut angebunden und bietet zahlreiche Parkplätze und die Räume sind barrierefrei erreichbar. Zudem verfügt die Schule über eine Lehrküche und eine Mensa, mit der sich im Katastrophenfall die Mitarbeitenden vor Ort versorgen können.“ Das neue Führungs- und Lagezentrum (FLZ) beherbergt im ersten Obergeschoß ein Lagezentrum für den operativ-taktischen Bereich mit vier Büros, einem Besprechungs- sowie einem Technikraum. Im zweiten Obergeschoß befindet sich das Lagezentrum für den administrativ-organisatorischen Bereich mit sieben weiteren Büros und einem Besprechungsraum.
Für den Fall einer eintretenden Katastrophe oder bei größeren Gefahrenlagen ist die Kreisverwaltung verpflichtet, einen sogenannten Stab zur Vorbereitung und Durchführung von Maßnahmen zur Gefahrenabwehr zu bilden. Dieser teilt sich auf in eine administrativ-organisatorische Komponente, die sich um verwaltungsinterne Arbeiten kümmert und dafür sorgt, dass zügig auch die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Im operativ-taktischen Bereich wirken die uniformierten Katastrophenschutz-Helferinnen und Helfer.
Die Räumlichkeiten in Bellheim wurden so gestaltet, dass eine multifunktionale Nutzung möglich ist. In Zeiten, in denen also keine Einsätze nötig sind, besteht die Möglichkeit, hier Sitzungen, Seminare oder Schulungen anzubieten oder auszurichten. Da es sich jedoch um einen Sicherheitsbereich handelt, werden derzeit noch verbindliche Vereinbarungen entwickelt, die die Vergabe der Räume, die Zugänge oder die Form der Nutzung regeln.
„Bislang standen für die Führung und Bewältigung von größeren Schadenslagen oder Flächenereignissen keine separat ausgewiesenen und technisch ausgestatteten Räume zur Verfügung. Provisorische Vorgehensweisen sind künftig also nicht mehr nötig, womit Ressourcen geschont und Aufwände minimiert werden. Es ist gut zu wissen für den Fall der Fälle bestens vorbereitet zu sein. Das FLZ in Bellheim ist jedenfalls hervorragend geeignet, um im Ernstfall die räumlichen und technischen Voraussetzungen für strategisch wirkungsvolles Handeln bieten zu können.“ Bei der Besichtigung in Bellheim bedankte sich Brechtel bei all den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei der Umsetzung dieses Vorhabens mitgewirkt haben.
Um einen autarken Betrieb gewährleisten zu können, verfügt das FLZ über ein eigenes Notstrom-Aggregat, sodass auch bei einem Blackout Einsätze rund um die Uhr möglich werden. Die Umsetzung der baulichen und technischen Maßnahmen hat etwa eine Million Euro gekostet.