Historische Orte im Landkreis Germersheim entdecken

Tag des offenen Denkmals am 8. September

Am 8. September 2024 findet unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ bundesweit wieder der „Tag des offenen Denkmals“ statt. Dabei werden Türen und Tore tausender Denkmäler für Interessierte geöffnet. Die bundesweite Eröffnung findet dieses Jahr ab 11 Uhr in Speyer mit einem Open-Air-Fest auf der Maximilianstraße statt. Seit über 30 Jahren ist dies eine der größten Kulturveranstaltungen Deutschlands, bundesweit koordiniert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Jedes Denkmal zeichnet sich durch seine besonderen Eigenschaften und Qualitäten aus – ob Bauweise und -materialien, Historie, längst Vergessenes oder etwas, das noch im Verborgenen liegt: am „Tag des offenen Denkmals“ öffnen sich die Türen zu spannenden Denkmalschätzen. Alle Interessierten sind zu Streifzügen in die Vergangenheit eingeladen. Sämtliche an diesem Tag angebotenen Führungen und Besichtigungen sind kostenfrei.

Auch der Landkreis Germersheim lädt an diesem Tag wieder ein, sich Zeugnisse aus seinem reichen kulturellen Erbe intensiver anzuschauen. Zahlreiche historische Orte gilt es hier zu entdecken. Sämtliche angebotenen Führungen und Besichtigungen sind kostenfrei.

Stadt Germersheim:

Weißenburger Tor, Tourismus-, Kultur- und Besucherzentrum , Paradeplatz 10
Öffnungszeit: 10 bis 17 Uhr

Das Weißenburger Tor wurde 1838, zusammen mit dem Ludwigstor im Nordwesten, nach Plänen von Friedrich von Gärtner errichtet. Mit der vorgelagerten Brücke über den Wallgraben vermittelt es einen guten Eindruck der ehemaligen Funktion als Stadttor. Tourismus-, Kultur- und Besucherzentrum. Es gibt einen Maltisch für Kindern und verschiedene Führungen. Als Highlight fährt außerdem das neue Festungsbähnel, das verschiedene Angebote am Tag des offenen Denkmals in Germersheim miteinander verbinden wird. 

Deutsches Straßenmuseum im Zeughaus, Zeughausstr. 10
Öffnungszeit: 11 bis 18 Uhr

Südpfalztourismus-2022

Das Zeughaus ist während des Festungsbaues zwischen 1834 und 1861 entstanden. Es ist sowie das Ludwigstor auf Eichenpfählen errichtet worden. Der monumentale Bau mit 73 m Frontlänge und zwei Flügeln von jeweils 20 m Länge war als Defensivgebäude konzipiert und diente mit 37 Geschützständen und zahlreichen Gewehrscharten der Verteidigung wie die Kriegskasernen. In ihm lagerten zur Festungszeit Waffen und Ausrüstungsgegenstände. Während das Gebäude nach außen den Eindruck eines gewaltigen, wehrhaften Burgbaues erweckt, gleicht es in seiner Stadtfront mit den im Rundbogenstil gehaltenen Fenstern einem Palastbau. Da das Gebäude wertvolles Material in sich barg, ist die Konstruktion besonders stark. An den Ecken weisen die Mauern eine Stärke von bis zu vier Metern auf. Vom Betrachter aus gesehen hinter dem Zeughaus liegt noch eine einschenklige Grabenwehr mit 14 Geschützkasematten.

1986 wurde das Zeughaus saniert und für eine museale Nutzung hergerichtet. Im Zeughaus ist seit 1990 das „Deutsche Straßenmuseum“, das Geschichte und Entwicklung des Straßenbaus mit zahlreichen Ausstellungsgegenständen dokumentiert, untergebracht.

Zum Tag des offenen Denkmals wird es verschiedene Kurzführungen geben. 

Stadt- und Festungsmuseum Ludwigstor, Ludwigsring 2

Zusammen mit dem Weißenburger Tor 1838 errichtet, befindet sich das Ludwigstor im nordöstlichen Abschnitt der Fronte Carl mit vorgelagertem Waffenplatz samt Reduit. Heute beheimatet es das Stadt- und Festungsmuseum.

Am Tag des offenen Denkmals sind ein Bücherflohmarkt, ein Antik- und Trödelmarkt sowie diverse Führungsangebote geplant. 

Brennereimuseum „Tausendsassa Alkohol“, Klosterstraße 2

Das Brennereimuseum bietet Kurzführungen an. Ein Kaffeemobil wird für die Verpflegung sorgen. 

Ehemalige Alte Ziegelei Stubenrauch, Am Rheinhauptdeich zwischen Germersheim und Sondernheim.
Geöffnet von 11 bis 17 Uhr.

Die ehemalige alte Ziegelei Stubenrauch direkt am Rhein gelegen, öffnet als technisches Denkmal seine Pforten. Ab ca. 1835 erbautes Ziegeleianwesen mit Rundofen, Fabrikations- und Verwaltungsgebäude, Essen und Trockenhütten, Feldbahnbetrieb. Ziegelfertigung von 1836 – 1978.

Führungen ganztags nach Bedarf, Dauerausstellung im Museum der Ziegelei zum Thema Ziegelherstellung und Verarbeitung, Feldbahnfahrten, Bewirtung der Besucher

Infos: www.ziegelei-sondernheim.de 

Kunstverein im Zeughaus, Zeughausstraße 10.
Geöffnet von 14 bis 18 Uhr.
Zu sehen ist die Kunstausstellung „Grenzgänge“. 

Kunstatelier Prof. Deutsch, (Foto links) Stadtpark Fronte Lamotte/ Ritter-von-Reichel Straße.
Das Kunstatelier kann von 14 bis 18 Uhr besichtigt werden. 

Führungen in der Stadt Germersheim 

Ziegeleimuseum Sondernheim
Führungen zwischen 11 und 17 Uhr nach Bedarf (ab 10 Personen) 

Tourismusbüro Weißenburger Tor
11 Uhr „Kunst-Tour – Kunstobjekte und Skulpturen in der Festungsstadt“
15 Uhr „Das Weißenburger Tor und die Fronte Lamotte“

Tausendsassa Alkohol
11.30, 13.30 und 15.30 Uhr „Das etwas andere Brennereimuseum“ 

Stadt- und Festungsmuseum
12 und 14 Uhr „Das Ludwigstor und sein Dachboden“ 

Germersheimer Friedhof, August-Keiler Straße
13 Uhr „Der Historische Friedhof“ 

Kunstverein im Zeughaus
16 Uhr „Grenzgänge“  

Deutsches Straßenmuseum
16.30 Uhr „Themenvielfalt Straße“ 

Kirche St. Jakobus, Klosterstraße 13
17 Uhr „Die Kirche und ihre Krypta“ 

Information zu den einzelnen Objekten in Germersheim gibt es auch unter www.germersheim.eu oder www.germersheim-erleben.eu

Bellheim

Geführte Wanderung zu den Queichlinien Bellheim

Im Österreichischen Erbfolgekrieg errichteten die Franzosen von Annweiler bis nach Hördt eine Verteidigungslinie, die sogenannten „Queichlinien“. Zu Beginn des 19. Jh. hatte sie kurzzeitig ihre wichtigste Bedeutung als Grenze zwischen Frankreich und dem Bayerischen Königreich, bevor diese südlicher an die Lauter verlegt wurde.

Zum „Tag des offenen Denkmals“ bietet der Südpfalz-Tourismus VG Bellheim in Kooperation mit dem Pfälzerwald-Verein (PWV) eine kostenlose, geführte Wanderung auf einer der vier „Queichlininen“-Schleifen an (kleine touristische Rundtouren). Auf ca. 6 km geht es ab S-Bahnhof „Am Mühlbuckel“ auf der östlichsten der vier Schleifen durch den Bellheimer Wald, Richtung Hördt. Bei kleinen Stopps erfahren die Teilnehmenden Wissenswertes und besuchen die wenigen baulichen Reste dieses kulturellen Schatzes. Auf etwa der Hälfte der Strecke führt der Weg an einer neuerrichteten, geschützten Sitzgruppe vorbei. Sie wurde mit LEADER-Fördergeldern vom Pfälzerwald - Verein Sektion Bellheim gebaut. Im Rahmen einer kleinen Vesperpause, zu der der PWV etwas vorbereitet, wird sie offiziell eingeweiht.

Die Wanderung auf der Verteidigungslinie aus dem Österreichischen Erbfolgekrieg ist kostenlos und dauert ca. 3 Stunden. Beginn: 10.30 Uhr, Treffpunkt: S-Bahnhof „Am Mühlbuckel“. 

Der Figurenschatz des Bildhauers Gottfried Renn, kath. und evang. Kirche

Der Bildhauer Gottried Renn (*1818 Imst - +1900 Speyer) war ab Mitte des 19. Jh. im Auftrag König Ludwigs von Bayern am Dom zu Speyer (z.B. Westportal/ Ölberg) beschäftigt. Als Schüler Ludwig Schwanthalers hinterließ er hochwertige Skulpturen z.B. am Dom zu Aachen und Straßburg. Heute finden sich pfalzweit viele Zeugnisse seines Schaffens u.a. auch in Bellheim.

Erstmals wird Hermann-Josef Schwab (Kulturverein) eine kostenlose Führung zum Figurenschatz des Bildhauers anbieten. Zeit: 10.30 Uhr – ca. 12 Uhr. Treffpunkt: Vorplatz der Nikolauskirche, Große Kirchstraße, Bellheim. 

Zeiskam

Alter Bierkeller

Der alte Bierkeller ist ein restaurierter Erdkeller, von denen es früher viele in der Pfalz gab. Ende des vorletzten Jahrhunderts zur Lagerung von Bier gebaut, erfuhr er eine wechselvolle Geschichte. Davon berichten Peter Herzog und Fritz Riemer jeweils bei einer Führung

Zeit: 11 Uhr und 14 Uhr. Treffpunkt: Alter Bierkeller Zeiskam, Ortsausgang/ K2 Richtung Lustadt. Parkmöglichkeit Friedhof, direkt gegenüber.

Weitere Infos
Südpfalz-Tourismus VG Bellheim www.queicherleben.de

Kandel

St. Georgskirche Kandel, Marktplatz

Der Förderverein und die Kirchengemeinde Kandel laden ab 15 Uhr alle Interessierten und Neugierigen ein. Kirchenführungen, Turmerkundungen und Orgelführungen bieten Einblicke in die größte spätgotische Kirche der Pfalz. Erstmalig gibt es die Gelegenheit, die Blasebalge der Stiehr-Orgel selbst zu betätigen und den Orgelklang ohne elektrische Hilfe zu hören. Für Kuchen und Getränke ist gesorgt.

Minfeld 

Ev. Kirche, Kirchgasse 3

Romanischer Saalbau, mit got. Wandmalereien aus der 1. Hälfte des 14. Jh.. Am Chorgewölbe und an der Südwand Reste von Malereien des 15. Jh. Darstellung des Christus-Zyklus.

Führungen durch den Förderverein „Historische Kirche Minfeld e.V.“ zwischen 10 und 11.30 Uhr sowie zwischen 14 und 15.30 Uhr.

Rheinzabern:

Terra-Sigillata-Museum, Rheinzabern, Hauptstraße 35,
geöffnet von 11 bis 17 Uhr.

Das Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern nimmt Interessierte mit auf eine Zeitreise ins römische Tabernae (heutige Rheinzabern). Zeugnisse der größten römischen Terra-Sigillata-Manufaktur nördlich der Alpen, die bis nach England und der Krim exportierte. Im Fokus stehen dieses Jahr die römischen Brennöfen, die im Schutzbau am Kindergarten Faustinastraße an ihrem Original-Standort erhalten werden konnten. Parallel ist das Museum kostenfrei geöffnet und es werden Führungen nach Bedarf angeboten.

Infos: www.terra-sigillata-museum.de

Bauernhaus mit Bauerngarten (Rappengasse 11),
geöffnet 10 bis 17 Uhr

Führungen in Haus und Keller um 10, 12, 14 und 16 Uhr sowie Ausstellung „Schaffe Neues" mit Gemälden von Ursula Götzinger und Ilona Waldschmidt 

Ehemaliges Bauernhaus mit Bauerngarten (Rappengasse 14)

Typischer Bauernhof der Region aus den 1930er Jahren. Ausstellung „Leben und Arbeiten früher” von 10 bis 17 Uhr geöffnet,

Neuburg:

Kirche St. Remigius, Nähe Schiffermast, Hauptstraße 56

Ab 14 Uhr ist die historische Stiehr-Orgel zu hören und der Turm samt Glockenstuhl kann besichtigt werden. Außerdem tritt der Schifferchor auf. Es gibt Kaffee und Kuchen. 

Weitere Informationen zum „Tag des offenen Denkmals“

Die Veranstaltungsprogramm zum „Tag des offenen Denkmals“ mit allen Veranstaltungen in Rheinland-Pfalz und weiteren Infos gibt es im Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de. Smartphone Nutzer wird ebenfalls unter www.tag-des-offenen-denkmals.de eine App zum Tag des offenen Denkmals kostenfrei angeboten. Damit haben alle Besuchende ortsungebundenen einen schnellen Überblick über das bundesweite und regionale Angebot am Denkmaltag.